Markt-Quick-Take – 7. Februar 2025
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Saxo Strategy Team
Markt-Quick-Take – 7. Februar 2025
Wichtige Punkte
- Aktien: US-Märkte gemischt, Amazon nach Quartalszahlen schwächer, Europa auf Rekordhoch, Asien unentschlossen
- Volatilität: VIX -1,71 %, VIX1D +42 %, Arbeitsmarktdaten im Fokus
- Digitale Assets: BTC kämpft unter 100.000 $, Krypto-Aktien fallen
- Währungen: JPY erreichte neue lokale Höchststände, bevor er über Nacht wieder nachgab.
- Rohstoffe: Gold steuert auf die sechste Woche in Folge mit Gewinnen zu, Öl steht vor dem dritten Wochenrückgang
- Anleihen: Japanische Renditen steigen auf neue Höchststände nach starken Verbraucherausgaben. Britische Gilt-Renditen erholen sich nach Rückgang durch die BoE.
- Makroereignisse: US-Arbeitsmarktdaten für Januar, kanadische Beschäftigungszahlen für Januar, vorläufiger Michigan-Stimmungsindex für Februar
Der Saxo Quick Take ist eine kurze, prägnante Einschätzung der Finanzmärkte mit Verweisen auf wichtige Nachrichten und Ereignisse.
Makrodaten und Schlagzeilen
- Die Bank of England hat den Leitzins gestern um 25 Basispunkte gesenkt und auf 4,50 % gebracht. Gleichzeitig hat sie die Wachstumsprognose für die britische Wirtschaft in diesem Jahr gekürzt. Zwei Ausschussmitglieder stimmten für eine stärkere Senkung um 50 Basispunkte, während ein hawkishes Mitglied für eine Beibehaltung des Zinssatzes plädierte. Die Bank prognostizierte, dass die Inflation kurzfristig schneller steigen könnte als zuvor erwartet, hielt jedoch an ihrer langfristigen Prognose fest, dass sie wieder auf das Zielniveau sinken wird.
- Der US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass die USA an einer starken US-Dollar-Politik festhalten werden. Er sprach von einem „konstruktiven“ Treffen mit Fed-Chef Jerome Powell und verzichtete darauf, die Geldpolitik der Fed zu kommentieren, nachdem er am Vortag angedeutet hatte, dass sich die Trump-Regierung auf niedrige Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen konzentrieren werde. Ein Bericht über die Emissionspläne des US-Finanzministeriums stellte klar, dass die Emission von Kuponanleihen und variabel verzinslichen Anleihen für mindestens die nächsten Quartale nicht erhöht wird.
Makroereignisse (Zeiten in GMT)
- Kanada: Beschäftigungszahlen für Januar (13:30 Uhr)
- USA: Veränderung der nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigung im Januar (13:30 Uhr), Arbeitslosenquote für Januar (13:30 Uhr), vorläufiger Michigan-Stimmungsindex für Februar (15:50 Uhr)
Ergebnisberichte
Nächste Woche: Hermès, Coca-Cola, Cisco Systems, Nestlé, McDonald's, Siemens, S&P Global, Shopify, Applied Materials, Unilever, Sony, EssilorLuxottica, Applovin, Deere & Company, Vertex, Palo Alto Networks, SoftBank, Airbnb, DoorDash, Coinbase, Adyen, Robinhood, Siemens Energy
Aktien
- USA: Die US-Märkte schlossen am Donnerstag uneinheitlich, da Anleger Unternehmensgewinne und Wirtschaftsdaten verarbeiteten. Der S&P 500 stieg um 0,36 %, während der Nasdaq 100 um 0,54 % zulegte und damit seine dreitägige Gewinnserie fortsetzte. Der Dow Jones fiel um 0,28 %, belastet durch einen 5,5 %-Rückgang bei Honeywell nach schwachen Prognosen und Restrukturierungsplänen. Amazon verlor 4 % im after hours, trotz solider Quartalszahlen, da Sorgen über Engpässe bei den Cloud-Kapazitäten das Sentiment belasteten. Qualcomm (-3,8 %) und Arm (-3,4 %) gaben nach, während Philip Morris dank starker Quartalszahlen um 10,9 % zulegen konnte. Anleger konzentrieren sich nun auf den heutigen Nonfarm Payrolls-Bericht, der die nächsten geldpolitischen Schritte der Fed beeinflussen könnte.
- Europa: Europäische Aktien erreichten neue Höchststände. Der STOXX 600 legte um 1,3 % zu, der STOXX 40 gewann 1,7 %, angetrieben von starken Unternehmensgewinnen und sinkenden Anleiherenditen. Der DAX (+1,5 %) erreichte ein Rekordhoch von 21.913 Punkten, gestützt von BASF (+7 %) und Siemens Healthineers (+6,1 %). Der CAC 40 (+1,5 %) stieg auf ein Achtmonatshoch, unterstützt durch Société Générale (+13,2 %) und ArcelorMittal (+13,3 %). Rüstungsaktien gaben nach, da sich Gerüchte über einen möglichen Friedensplan für die Ukraine verdichteten, was Saab, Rheinmetall und BAE Systems belastete. Die dovishe Haltung der Bank of England verlieh britischen Aktien zusätzlichen Auftrieb. Anleger beobachten weiter die Signale der Zentralbanken und die Unternehmensberichte, um die aktuelle Marktdynamik zu bewerten.
- Asien: Die asiatischen Märkte zeigten eine gemischte Entwicklung. In Hongkong erreichte der Hang Seng (+0,8 %) ein Zwei-Monats-Hoch, unterstützt von US-Futures und dem KI-Boom in China. Lenovo (+7,5 %), Xiaomi (+4,8 %) und Li Auto (+4,4 %) führten die Gewinnerliste an. In Indien senkte die Reserve Bank of India (RBI) die Zinsen um 25 Basispunkte, zum ersten Mal seit fünf Jahren, wodurch der Nifty 50 weitgehend unverändert blieb. In China überwand der Shanghai Composite (+0,8 %) die regionale Schwäche trotz neuer US-Zölle, angetrieben durch den KI-Optimismus. In Japan fiel der Nikkei (-0,5 %) und in Südkorea der KOSPI (-0,3 %), da die globale Risikobereitschaft gedämpft blieb. Anleger warten auf die chinesischen Verbraucherpreisdaten (CPI) und mögliche Handelsgespräche zur Deeskalation mit den USA.
Volatilität
Der VIX schloss bei 15,50 (-1,71 %), was auf eine geringere Volatilität trotz der Unsicherheit vor dem Nonfarm Payrolls-Bericht hindeutet. Der VIX1D sprang jedoch um 42 % auf 15,75, was kurzfristige Vorsicht signalisiert. Die VIX-Futures stiegen leicht um 0,43 % auf 16,65, was darauf hinweist, dass sich einige Anleger absichern, bevor die Daten veröffentlicht werden. Die Marktstimmung bleibt vorsichtig optimistisch, wobei die S&P 500- und Nasdaq-Futures leicht im Minus liegen (-0,16 %, -0,15 %). Sollte der Arbeitsmarktbericht überraschen, könnte die Volatilität stark ansteigen, insbesondere im Technologie- und zinssensitiven Sektor.
Digitale Assets
Der Bitcoin (+0,43 %) stieg auf 96.980 $, bleibt aber unter der psychologisch wichtigen 100.000 $-Marke, mit einer starken Widerstandszone bei 98.000 $. Krypto-Aktien wie Coinbase (-1,73 %), MicroStrategy (-3,34 %) und Riot Blockchain (-1,11 %) verzeichneten Rückgänge, da das Marktumfeld allgemein schwach blieb. Solana (+0,66 %) und Cardano versuchen eine Erholung, während XRP (-0,50 %) weiter unter Druck steht. Trotz anhaltendem Verkaufsdruck deuten mehrere Widerstandstests auf ein mögliches Bitcoin-Breakout hin. Händler beobachten die makroökonomischen Daten, um Hinweise auf die allgemeine Risikostimmung zu erhalten.
Anleihen
- Die Renditen der US-Staatsanleihen bewegten sich seitwärts, während Anleger auf den Arbeitsmarktbericht für Januar warten, der heute veröffentlicht wird. Besonders im Fokus steht die 10-jährige US-Staatsanleihe, die Anfang der Woche unter die kritische Marke von 4,50 % gefallen war und sich am Morgen bei 4,45 % bewegte.
- Die Renditen japanischer Staatsanleihen erreichten neue Zyklus-Höchststände, sowohl für die 2-jährige als auch für die 10-jährige Laufzeit. Die 2-jährige Anleihe näherte sich zum Handelsschluss 80 Basispunkten, während die 10-jährige Rendite fast 1,3 % erreichte. Die stärksten Daten zu den Konsumausgaben der Haushalte seit 2022, die über Nacht veröffentlicht wurden, erhöhten den Druck auf JGBs.
- Die britischen Renditen erholten sich stark nach einem anfänglichen Einbruch aufgrund der dovishe Interpretation der Bank-of-England-Sitzung. Zunächst sorgten die beiden dovishen Gegenstimmen und die schwachen Wachstumsaussichten für negative Schlagzeilen, doch später wurden diese durch Aussagen zur möglichen kurzfristigen Beschleunigung der Inflation relativiert. Die 10-jährige Gilt-Rendite schloss bei 4,49 %, nachdem sie zuvor auf 4,38 % gefallen war.
Rohstoffe
Der Goldpreis (+0,31 %) stieg auf 2.885 $ und steuert auf die sechste Woche in Folge mit Gewinnen zu, unterstützt durch Handelskriegssorgen und geldpolitische Lockerungen der Zentralbanken. Der Ölpreis bleibt unter Druck. Der Brent-Preis (+0,51 %) lag bei 74,67 $ und steht vor einem dritten Wochenrückgang in Folge, bedingt durch Trumps neue Zölle auf China und steigende US-Ölvorräte. Der Erdgaspreis (-0,47 %) fiel leicht, obwohl die Wetterprognosen kältere Temperaturen erwarten lassen. Rohstoffe aus dem Verteidigungssektor, wie seltene Metalle, könnten hohe Volatilität erleben, falls Friedensgespräche in der Ukraine an Dynamik gewinnen. Die allgemeine Marktstimmung bleibt vorsichtig, während geopolitische Spannungen und geldpolitische Entscheidungen weiterhin die Preisbewegungen bestimmen.
Währungen
- Der japanische Yen legte gestern weiter zu, unterstützt durch die jüngste Schwäche der US-Renditen. Der USD/JPY fiel in der asiatischen Sitzung bis knapp unter 151,00, bevor er sich stark erholte. Der EUR/JPY erreichte ein Tief von 156,75, bevor er sich über Nacht auf 157,50 zurückkämpfte.
- Die Aussagen des US-Finanzministers Scott Bessent, dass die USA an einer starken Dollar-Politik festhalten, hatten keine spürbare Marktreaktion, da der US-Dollar-Anstieg gestern vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Januar nur moderat ausfiel.
- Die schwedische Krone (SEK) und die norwegische Krone (NOK) haben sich in den letzten Tagen deutlich gegenüber dem Euro aufgewertet. Die SEK profitierte insbesondere von deutlich höheren als erwarteten Inflationsdaten für Januar, wobei der CPI über den Prognosen lag.