Trumps "Liberation Day": Wie Anleger den kommenden Sturm überstehen können

Trumps "Liberation Day": Wie Anleger den kommenden Sturm überstehen können

Jacob Falkencrone

Global Head of Investment Strategy

Wichtige Punkte:

  • Trumps "Liberation Day" am 2. April wird gegenseitige Zölle auf wichtige Handelspartner, insbesondere China, Mexiko, Kanada, Japan und den EU-Block, einführen, um empfundene Handelsungerechtigkeiten auszugleichen.
  • Die Anleger sollten mit erhöhter Marktvolatilität, wirtschaftlichen Störungen und wahrscheinlichen Vergeltungsmassnahmen der betroffenen Länder rechnen, die die globale Unsicherheit verstärken.
  • Um effektiv zu navigieren, sollten sich Anleger auf defensive Sektoren konzentrieren, mit sicheren Anlagen diversifizieren und die Volatilität als Chance für langfristige strategische Investitionen nutzen.

Stellen Sie sich vor, dass am Horizont dunkle Wolken aufziehen, die einen Sturm ankündigen – einen Sturm, der die globalen Märkte zu erschüttern und die Handelslandschaft neu zu gestalten droht. Der 2. April, der von Präsident Trump selbst ausgerufene "Tag der Befreiung", stellt für Anleger weltweit genau diese Art von Sturm dar.

Anstelle einer Befreiung sind die Märkte auf Turbulenzen gefasst. Aber Stürme gehen vorbei, und mit Vorbereitung und Klarheit können Anleger die Volatilität überstehen – und vielleicht sogar Chancen inmitten der Turbulenzen finden. Hier erfahren Sie genau, was Sie wissen müssen, warum es wichtig ist und welche Massnahmen Sie ergreifen können.

Was genau ist der "Tag der Befreiung"?

Trumps Befreiungstag ist ein entscheidender Moment in seiner Strategie, den Welthandel drastisch umzugestalten. Im Mittelpunkt stehen die reziproken Zölle – ein Konzept, das darauf abzielt, die Zölle und versteckten Handelshemmnisse, die andere Länder amerikanischen Waren auferlegen, Dollar für Dollar zu spiegeln. Wie Präsident Trump selbst es in den sozialen Medien anschaulich formulierte:

"Jahrzehntelang wurden wir von allen Nationen der Welt abgezockt und missbraucht. Jetzt ist es endlich an der Zeit, dass die guten alten USA etwas von diesem GELD und dem RESPEKT zurückbekommen."

Trump glaubt, dass dieser Ansatz endlich für Fairness im Handel sorgen wird, indem er nicht nur Zölle, sondern auch ausländische Steuern, Subventionen, Vorschriften und Währungsmanipulationen anspricht.

Wen wird es treffen?

Im Mittelpunkt von Trumps Zollstrategie stehen die grössten Handelspartner der USA – insbesondere die so genannten "Dirty 15", zu denen China, Mexiko, Kanada, Deutschland, Japan, Indien und vor allem die gesamte Europäische Union gehören. Auf diese Gruppe entfallen zusammen über 75% des amerikanischen Handelsdefizits.

Anders als bei früheren Handelsstreitigkeiten werden die Zölle einheitlich für die gesamte EU und nicht für einzelne Mitgliedstaaten gelten. Darin spiegelt sich Trumps Frustration über vermeintliche EU-weite Praktiken – wie die Mehrwertsteuer und strenge Regulierungsstandards – wider, die seiner Meinung nach amerikanische Exporteure benachteiligen.

Investoren sollten jedoch klar zwischen diesen reziproken Tarifen und anderen geplanten sektoralen Tarifen unterscheiden. Während die gegenseitigen Zölle für jedes einzelne Land auf der Grundlage von Handelsungleichgewichten festgelegt werden, gelten die sektoralen Zölle – wie die kürzlich angekündigten Zölle auf Kraftfahrzeuge und möglicherweise bald auch auf Halbleiter und Arzneimittel – generell für alle Einfuhren in den betreffenden Branchen, unabhängig von ihrem Ursprung. Wichtig ist, dass diese sektoralen Tarife separat und möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden können.

Wie hoch werden die Zölle sein?

Während der Marktkonsens derzeit von gegenseitigen Zöllen in Höhe von durchschnittlich 10% ausgeht, könnte Trumps aggressive Haltung die effektiven Zölle deutlich höher treiben – vor allem, wenn er Massnahmen gegen EU-weite Steuern oder nichttarifäre Handelshemmnisse einführt, was die ursprünglichen Markterwartungen auf etwa 20% oder mehr verdoppeln könnte.

Ein solch drastischer Anstieg könnte sich schnell in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen, den Inflationsdruck erhöhen und möglicherweise das Wirtschaftswachstum weltweit bremsen.

Wann werden die Zölle eingeführt?

Die gegenseitigen Zölle werden am 2. April bekannt gegeben, aber der Zeitpunkt ihrer tatsächlichen Umsetzung kann erheblich variieren. Wenn Trump sich auf Notstandsbefugnisse beruft – wie den International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) – könnten einige Zölle fast sofort in Kraft treten. Bei anderen, insbesondere solchen, die komplexe Berechnungen gegen nichttarifäre Handelshemmnisse beinhalten, könnte sich die Umsetzung verzögern oder schrittweise erfolgen.

Die jüngsten Autozölle (25%), die ab dem 3. April unmittelbar gelten, sind ein gutes Beispiel dafür. Im Gegensatz dazu werden potenzielle künftige sektorale Zölle auf Arzneimittel und Halbleiter wahrscheinlich erst später bekannt gegeben, was zu einer anhaltenden Unsicherheit in diesen Sektoren führt.

Auswirkungen auf den Aktienmarkt – bereiten Sie sich auf Volatilität vor

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Ankündigung grösserer Zölle sofortige Marktvolatilität auslöst, und dieser Fall wird wahrscheinlich keine Ausnahme sein. Unmittelbar betroffene Sektoren wie die Automobil-, Metall- und Industrieindustrie sind besonders gefährdet.

Anleger sollten die Volatilität jedoch nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance sehen. Solche Marktturbulenzen drücken oft vorübergehend die Aktienkurse in allen Sektoren und schaffen attraktive Einstiegspunkte für gut vorbereitete Anleger.

Das Vergeltungsrisiko –  Dominoeffekt erwartet

Ein weiterer entscheidender Faktor sind die fast sicheren Vergeltungsmassnahmen der Länder, die von Trumps Gegenzöllen betroffen sind. Die Geschichte zeigt, dass Handelskriege selten einseitig bleiben, und Vergeltungsmassnahmen können die Volatilität der Weltmärkte schnell eskalieren lassen.

Die EU, die bereits auf frühere US-Zölle auf Stahl und Aluminium reagiert hat, bereitet zusätzliche Abgaben vor, die amerikanische Exporte im Wert von bis zu USD 28 Milliarden betreffen und auf politisch sensible Waren abzielen. China hat in ähnlicher Weise auf frühere Zölle reagiert, indem es die amerikanische Landwirtschaft – eine wichtige politische Wählerschaft Trumps – mit gezielten Abgaben traf.

Es ist mit weiteren Gegenmassnahmen anderer Handelspartner zu rechnen, die die Unsicherheit verstärken und die wirtschaftlichen Auswirkungen weit über die ursprünglichen Ziele hinaus tragen.

Wirtschaftliche Folgen – Inflation und die Gefahr einer Stagflation

Zölle sind nicht nur ein politisches Instrument, sondern haben auch ernste wirtschaftliche Auswirkungen. Höhere Tarife führen unmittelbar zu höheren Preisen für Unternehmen und Verbraucher und heizen die Inflation an. Darüber hinaus könnte ein Rückgang des Verbrauchervertrauens und der Unternehmensinvestitionen aufgrund der Unsicherheit im Handel das Wirtschaftswachstum bremsen.

Diese schwierige Kombination – hohe Inflation und langsameres Wachstum – ist als Stagflation bekannt, ein besonders heikles Szenario für Anleger. Anleger, die die Dynamik der Stagflation verstehen, können sich jedoch strategisch positionieren, Risiken minimieren und profitable Gelegenheiten erkennen.

Praktische Schritte, die Investoren unternehmen können

Inmitten dieser Ungewissheit mag Panik ganz natürlich erscheinen – doch kluge Anleger sollten Ruhe bewahren und strategisch denken. Denken Sie daran, dass die Unsicherheit an den Märkten oft Anlagechancen bietet, insbesondere für langfristige Anleger. Im Folgenden finden Sie einige praktische Massnahmen, die Anleger ergreifen können, um effektiv zu navigieren:

  1. Bleiben Sie ruhig und investieren Sie langfristig: Vermeiden Sie Panikverkäufe. Halten Sie an Ihrer langfristigen Anlagestrategie fest und bedenken Sie, dass Marktschwankungen in der Regel nur von kurzer Dauer sind und oft wertvolle Kaufgelegenheiten bieten.
  2. Defensives Investieren – Fokus auf Stabilität: Verlagerung von Investitionen in defensive Sektoren wie Gesundheitswesen, Versorger und Basiskonsumgüter, die bei Marktturbulenzen traditionell stabil sind. Erwägen Sie sektorspezifische ETFs oder Fonds, die auf Widerstandsfähigkeit ausgelegt sind.
  3. Diversifizieren und sichern Sie Ihr Portfolio ab: Nehmen Sie sichere Anlagen wie Gold oder Staatsanleihen auf, die in der Regel steigen, wenn die Aktienmärkte fallen. Die Diversifizierung verringert Ihre Anfälligkeit für sektorspezifische Zölle oder Vergeltungsmassnahmen.
  4. Erkennen und nutzen Sie Chancen: Die Volatilität der Märkte strategisch nutzen. Halten Sie Ausschau nach Qualitätsaktien, die aufgrund der Marktreaktionen vorübergehend unterbewertet sind – insbesondere nach Unternehmen mit robusten inländischen Geschäften oder einer starken Preissetzungsmacht, die von Tarifunterbrechungen unabhängig sind.
  5. Schützen Sie sich vor der Inflation: Ziehen Sie Anlagen in Betracht, die in inflationären Zeiten besonders widerstandsfähig sind – wie inflationsgebundene Anleihen oder Dividendenwerte, die höhere Kosten an die Verbraucher weitergeben können.

Selbstbewusst durch den Sturm navigieren

Trumps gegenseitige Zölle, die sich gegen wichtige Handelspartner richten, werden die globalen Märkte erheblich stören und zu unmittelbarer Volatilität und Unsicherheit führen. Zusätzliche sektorale Zölle – die sich auf kritische Branchen wie die Automobilindustrie, die Halbleiterindustrie und die Pharmaindustrie auswirken könnten – könnten diese Instabilität noch verstärken, auch wenn diese Massnahmen möglicherweise separat angekündigt werden und sich schrittweise entwickeln. Erschwerend kommt hinzu, dass Vergeltungsmassnahmen seitens der EU und anderer Länder sehr wahrscheinlich sind, was die Marktturbulenzen noch verstärken könnte. Die Volatilität birgt jedoch nicht nur Risiken, sondern auch Chancen.

Anleger, die Ruhe bewahren und sich strategisch vorbereiten, indem sie sich auf Diversifizierung, defensive Anlagen und den selektiven Kauf unterbewerteter Vermögenswerte konzentrieren, können diesen Sturm effektiv durchstehen. Fürchten Sie sich nicht, sondern bereiten Sie sich vor. Sichern Sie sich klug ab, bleiben Sie anpassungsfähig, und vermeiden Sie vor allem impulsive Reaktionen auf die unvermeidlichen Marktschwankungen. Der Tag der Befreiung könnte eine holprige Fahrt werden, aber umsichtige Anleger werden einen Weg durch den Sturm finden.

Text wurde mithilfe von Machine Translation übersetzt

 

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