7 Fakten zur Wertpapierleihe: ein Leitfaden für Anleger
Peter Siks
Zusammenfassung: Die Wertpapierleihe - oder auch Aktienleihe - ist ein Instrument, das häufig von institutionellen Anlegern genutzt wird. Für Privatanleger und Händler ist dieses Konzept, das eine alternative Einnahmequelle bietet, erst seit kurzem zugänglich. Obwohl der Begriff je nach Ihrem Kenntnisstand über die Finanzwelt unterschiedliche Verwirrung stiften kann, handelt es sich um ein Instrument, das Sie in Betracht ziehen sollten.
Was ist Wertpapierleihe?
In der kürzestmöglichen Form ist Wertpapierleihe eine Möglichkeit für Sie, mit den Aktien und ETFs in Ihrem Portfolio ein zusätzliches Einkommen zu erzielen. Dieses Einkommen ist unabhängig von der Kursentwicklung der Aktie oder des ETFs.
Das Prinzip ist wie folgt: Sie verleihen Ihre Wertpapiere an einen Kontrahenten, der Ihnen einen Zins zahlt. Die Höhe dieses Zinses wird durch das Angebot und die Nachfrage nach den betreffenden Wertpapieren bestimmt.
Für wen ist es interessant?
Die Wertpapierleihe ist für alle Anleger interessant, die ein zusätzliches passives Einkommen aus ihrem Portfolio erzielen möchten. Besonders interessant kann sie für langfristige Anleger sein, die in Wertpapiere mit relativ hoher Verzinsung investieren.
Wer leiht sich Ihre Wertpapiere?
Die Gegenpartei, die sich Ihre Wertpapiere leiht, kann mehr oder weniger jeder Marktteilnehmer sein, z. B. Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Makler, Banken und andere Anleger oder sogar Investmentfonds oder ETF-Manager.
Wer ist Eigentümer der Wertpapiere, während sie verliehen werden?
Sie sind immer der wirtschaftliche Eigentümer der verliehenen Wertpapiere. Das bedeutet, dass Sie weiterhin Geld verdienen oder verlieren, wenn der Preis der Wertpapiere steigt oder fällt. Außerdem haben Sie Anspruch auf eine Ersatzdividende. Aber während Ihre Wertpapiere verliehen sind, sind Sie nicht der rechtliche Eigentümer, was in erster Linie bedeutet, dass Sie nicht an der Hauptversammlung der Aktionäre teilnehmen dürfen.
Vor allem aber können Sie Ihre Wertpapiere verkaufen, wann immer Sie wollen, auch wenn sie verliehen sind. Natürlich endet damit auch das Recht auf eine Entschädigung für das Verleihen.
Warum wollen diese Personen meine Wertpapiere ausleihen?
Man hört oft, dass nur Hedgefonds Wertpapiere leihen, um sie leer zu verkaufen. Das kommt vor, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass der Entleiher dies als Teil einer komplexeren und umfassenderen Strategie betrachtet. In Wirklichkeit wird die Wertpapierleihe weitgehend für verschiedene Zwecke eingesetzt, u. a. um Market Makern und Liquiditätsanbietern die rechtzeitige Lieferung zu ermöglichen und um Arbitragegeschäfte zu tätigen.
Welche Risiken bestehen?
Wenn Sie die Wertpapierleihe bei Saxo aktivieren, ist der Entleiher immer Saxo. Das bedeutet, dass das einzige Risiko, dem Sie ausgesetzt sind, darin besteht, dass Saxo ausfällt und Ihnen Ihre Aktien nicht zurückgeben kann. Um Sie vor diesem Risiko zu schützen, werden wir Bargeld oder andere Wertpapiere in einem separaten Depot hinterlegen, das dem Wert der von Ihnen verliehenen Wertpapiere entspricht. Dies wird als Sicherheit bezeichnet. Die Garantie stellt sicher, dass Sie selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz von Saxo den Erlös aus der Garantie zurückerhalten.