Market Quick Take – 16. April 2025

Saxo Strategy Team
Market Quick Take – 16. April 2025
Markttreiber und Katalysatoren
• Aktien: US-Märkte uneinheitlich; Nvidia bricht ein; Europa steigt in der Hoffnung auf eine Zollpause; Asien unter Druck durch US-chinesische Spannungen
• Volatilität: VIX leicht gesunken, Futures deuten auf anhaltend hohe Nervosität aufgrund des Nvidia-Effekts hin
• Digitale Vermögenswerte: Leichte Rückgänge wegen Unsicherheit bei Zöllen; Chinas Krypto-Strategie sorgt für zusätzliche Unsicherheit
• Währungen: USD fällt über Nacht stark nach Massnahmen der Trump-Regierung zur Einschränkung von Chip-Exporten nach China
• Fixed Income: Renditen von US-Staatsanleihen fallen am kurzen Ende der Kurve über Nacht wegen Risikoaversion
• Rohstoffe: Gold pendelt um 3.300 USD, ein Plus von +25 % seit Jahresbeginn
• Makro-Events: US-Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion & Zinsentscheid der Bank of Canada
Makrodaten und Schlagzeilen
• Die USA überprüfen Importe von Pharmazeutika und Halbleitern vor Trumps angekündigten Zollerhöhungen. Berichten zufolge hat China im Zuge des Handelskonflikts die Auslieferung von Boeing-Flugzeugen gestoppt. Die Pressesprecherin des Weissen Hauses erklärte, die USA seien offen für ein Abkommen, aber China müsse den ersten Schritt machen. Kanada gewährte eine vorübergehende sechsmonatige Aussetzung von Gegenzöllen auf US-Güter, die in der Produktion, Verarbeitung und Lebensmittelverpackung verwendet werden.
• Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal um 5,4 % gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die Erwartungen nach einem starken Anstieg im März. Die chinesische Regierung erwägt Konjunkturmassnahmen zur Abfederung des Zollschocks, darunter Zinssenkungen, eine Ausweitung der Haushaltsverschuldung und eine Stärkung von Konsum und Investitionen im Inland.
• Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) für März wurde heute Morgen veröffentlicht: +0,3 % im Monatsvergleich und 2,6 % im Jahresvergleich, gegenüber erwarteten +0,4 % / 2,7 %. Im Februar lag der Jahreswert bei 2,8 %. Der Kern-CPI stieg erwartungsgemäss um 3,4 % gegenüber dem Vorjahr und lag damit unter dem Februar-Wert von 3,5 %. Der Dienstleistungs-CPI betrug 4,7 % im Jahresvergleich, verglichen mit 4,8 % erwartet und 5,0 % im Februar.
• Die jährliche Inflationsrate in Kanada verlangsamte sich im März unerwartet auf 2,3 %, nach 2,6 % im Februar. Dies könnte der Bank of Canada Spielraum geben, ihre Lockerungskampagne zu pausieren oder heute zum achten Mal in Folge die Zinsen zu senken, um das Wirtschaftswachstum angesichts schwacher Konsumausgaben zu stützen.
• Die US-Importpreise sanken um 0,1 % und widersprachen damit den Erwartungen, nachdem sie im Februar revidiert um 0,2 % gestiegen waren. Dies war der erste Rückgang seit September 2024, ausgelöst durch einen Preisrückgang von 2,3 % bei Kraftstoffen. Die Importpreise ohne Kraftstoffe stiegen um 0,1 %, wobei Gewinne bei Investitionsgütern, Industriebedarf und Lebensmitteln Rückgänge bei Konsumgütern und Fahrzeugen ausglichen.
Makrokalender – Highlights (Zeiten in GMT)
- Italien: PMI; Meloni trifft heute US-Präsident Trump
- 09:00 – Eurozone: März-CPI (endgültig)
- 12:30 – USA: Einzelhandelsumsätze März
- 13:15 – USA: Industrieproduktion März
- 13:45 – Kanada: Zinsentscheid der Bank of Canada
- 14:00 – USA: NAHB-Wohnungsmarktindex April
- 14:30 – USA: Wöchentlicher Rohöl- und Kraftstoffbericht der EIA
- 17:00 – USA: Auktion 20-jähriger US-Staatsanleihen
- 17:30 – USA: Fed-Vorsitzender Powell spricht vor dem Economic Club of Chicago
- 22:45 – Neuseeland: CPI Q1
- 01:30 – Australien: Beschäftigungsdaten März
Berichtssaison
• Heute: ASML, Abbott Laboratories, Progressive Corporation
• Donnertag: TSMC, UnitedHealth, Netflix, American Express, Blackstone, Charles Schwab, Marsh & McLennan, ABB
Aktien
• USA: Die US-Aktienmärkte schlossen am Dienstag uneinheitlich, da Unternehmensberichte und Zollspannungen weiter belasteten. Der S&P 500 (-0,17 %) und der Dow Jones (-0,38 %) beendeten ihre jüngste Rallye, während der Nasdaq leicht zulegte (+0,18 %). Der Finanzsektor stützte die Märkte, da Bank of America (+3,6 %) und Citigroup (+1,7 %) robuste Quartalszahlen vorlegten. Nvidia brach im after hours-Handel um 5,7 % ein, nachdem eine ausserordentliche Abschreibung von 5,5 Mrd. USD infolge blockierter H20-Chip-Exporte nach China bekannt gegeben wurde – ein Schritt, der die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärft. Die Futures stehen deutlich im Minus aufgrund der Nvidia-Sorgen; Nasdaq-Futures verlieren 2,1 %. Anstehende Quartalszahlen (Abbott, Travelers) und Einzelhandelsdaten könnten die Märkte heute weiter beeinflussen.
• Europa: Europäische Aktien legten am Dienstag kräftig zu, gestützt von Hoffnungen auf eine vorübergehende US-Zollpause für Autoimporte. Der STOXX 50 stieg um 1,2 %, mit deutlichen Gewinnen bei Autowerten wie Stellantis (+6,5 %), Volkswagen und BMW (+3 %). Auch Finanzwerte wie Santander und UniCredit legten um über 3 % zu. LVMH hingegen fiel um 7 % nach enttäuschenden Ergebnissen. Der Mittwoch verspricht schwierig zu werden, da Futures auf eine schwächere Eröffnung hindeuten – belastet durch Zollunsicherheiten, Nvidias Exportbeschränkungen und schwache Auftragsdaten von ASML, die Sorgen im Halbleitersektor auslösen.
• Vereinigtes Königreich: Der FTSE 100 stieg am Dienstag um 1,41 %, getrieben durch starke Leistungen im Finanz- und Einzelhandelssektor, darunter 3i (+6,03 %) und B&M European Value (+5,75 %). Am Mittwoch startet der Handel schwächer, da Futures im Minus notieren – ausgelöst durch Vorsicht in Bezug auf die sich entwickelnden US-Zölle. Im Fokus stehen heute die britischen Inflationsdaten, die entscheidend für die geldpolitischen Erwartungen gegenüber der Bank of England sein könnten.
• Asien: Asiatische Aktien gaben am Mittwoch nach, belastet von wachsender Unsicherheit im US-chinesischen Handel und Nvidias Exportverboten, die den Technologiesektor treffen. Der Hang Seng in Hongkong fiel um 2,17 %, angeführt von Rückgängen bei Tencent (-2,4 %) und Alibaba (-1,5 %). Trotz eines besser als erwarteten BIP-Wachstums von 5,4 % im ersten Quartal in China fielen die Aktienkurse – die zunehmenden Zollrisiken überschatten die wirtschaftliche Widerstandskraft. Auch der Nikkei und der KOSPI verloren jeweils rund 0,7 % und spiegeln damit eine verbreitete Risikoaversion in der Region wider.
Volatilität
Die Volatilitätsindikatoren zeigten ein gemischtes Bild: Der VIX sank leicht auf 30,12 (-2,49 %) und deutete auf eine vorübergehende Beruhigung der Märkte hin. Allerdings signalisieren die Futures zunehmende Nervosität, da Nvidias Exportstopp auf Nasdaq-Futures (-2,1 %) und S&P-Futures (-1,3 %) drückt. Die VIX-Futures stiegen deutlich um 6,02 % – ein Hinweis auf anhaltende Vorsicht der Anleger vor den US-Einzelhandelsdaten und der heutigen Rede von Fed-Chef Powell.
Digitale Vermögenswerte
Kryptowährungen verzeichneten am Mittwoch leichte Rückgänge und spiegelten eine allgemeine Risikoaversion wider, ausgelöst durch die Unsicherheiten im US-chinesischen Zollkonflikt. Bitcoin notierte leicht im Minus bei 83.464 USD (-0,21 %), Ethereum bei 1.573 USD (-0,39 %) und XRP bei 2,07 USD (-0,91 %). Kryptobezogene Aktien folgten der Stimmung: Marathon Digital und Riot Platforms verloren jeweils rund 3 %. Zudem kamen Sorgen über Chinas Strategie im Umgang mit beschlagnahmten grossen Krypto-Beständen auf, insbesondere im Hinblick auf die unklare Regulierungslage.
Fixed Income
• Die Renditen von US-Staatsanleihen sind gestern weiter gesunken. Die 10-jährige Benchmark-Anleihe wird heute Morgen nahe 4,32 % gehandelt, etwa fünf Basispunkte unter dem Schlusskurs vom Montag und nur knapp über dem gestrigen Tagestief bei 4,30 %. Am kurzen Ende der Zinskurve kam es über Nacht zu deutlich stärkeren Bewegungen, nachdem die USA Massnahmen gegen den Verkauf von Halbleitern nach China ergriffen hatten. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihe fiel um rund 4,5 Basispunkte und lag gegen Ende der heutigen Asien-Session bei etwa 3,80 %.
• Die Rendite 2-jähriger deutscher Staatsanleihen sank gestern leicht und liegt derzeit bei etwa 1,77 %, im Vorfeld der morgigen EZB-Sitzung. Dort wird der Ausblick mit Spannung erwartet, da die Märkte fast einhellig mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte rechnen, während die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Senkung im Juni derzeit bei etwa 50 % liegt.
• Im Bereich US-Hochzinsanleihen (High Yield) sank der Renditeaufschlag des Bloomberg High Yield Average OAS gegenüber US-Staatsanleihen um einige Basispunkte und schloss bei 405 Basispunkten – dem niedrigsten Stand der letzten acht Handelstage.
Rohstoffe
• Der Goldpreis erreichte ein neues Allzeithoch nahe 3.300 USD – ein Anstieg von 25 % seit Jahresbeginn – da Trumps Handelskrieg keine Anzeichen einer Entspannung zeigt. Der Präsident ordnete eine Untersuchung zu kritischen Mineralien, Halbleitern und Pharmazeutika an, was eine erneute Flucht in sichere Häfen und weg von Aktien auslöste. Kürzliche Kurszielanhebungen grosser Banken bestärken Anleger in ihrem Kaufinteresse.
• Die Ölpreise tendieren schwächer, da das Risikoempfinden erneut einen Dämpfer erleidet – ausgelöst durch den eskalierenden Handelskonflikt zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt. Die IEA hat ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage 2025 um 30 % auf 700.000 Barrel pro Tag gesenkt, da die sich anbahnende Handelsauseinandersetzung die Nachfrage in China und den USA belastet.
Währungen
• Der US-Dollar fiel über Nacht deutlich, nachdem die Trump-Regierung neue Massnahmen zur Begrenzung von Chip-Exporten nach China angekündigt hatte. Der Schweizer Franken führte die Kursgewinne gegen den Greenback an, dicht gefolgt von Euro und Yen. Der USDCHF fiel unter 0,8150 und nähert sich dem Zyklustief bei 0,8100 vom Freitag (gleichzeitig ein Tiefstand seit 2015). Auch der USDJPY steht unter Druck und nähert sich den Tiefs vom September; das Freitagstief lag knapp über 142,00 – die runde Marke bei 140,00 rückt erneut in den Fokus, nachdem sie seit Ende 2023 bereits zweimal getestet wurde.
• Der USDCNH bewegt sich zwar kaum und bleibt unter der wichtigen Marke bei 7,375, doch seine Stabilität trotz der allgemeinen USD-Schwäche verweist auf eine breite Schwäche des Yuan offshore (CNH) – insbesondere gegenüber sicheren Häfen wie CHF, EUR und JPY. Der EURCNH nähert sich dem höchsten Stand seit der Abwertung des Renminbi im Jahr 2015. Die Marke von 8,328 aus dem Jahr 2020 wurde am Freitag kurzzeitig überschritten. Heute Morgen notiert der EURCNH über dem höchsten Tagesschlusskurs seit 2014 bei 8,338 (intraday-Hoch am Freitag: 8,387).
Die Übersetzung wurde mithilfe von AI generiert.